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Unternehmenswissen – effizient, semantisch, strukturiert

Jun 17, 2007

(openPR) – Kundendatenbanken, Lieferantendatenbanken, Expertendatenbanken, Textdokumente… Die Liste der Quellen, in denen Wissen in Unternehmen gespeichert ist, ließe sich beliebig lange fortsetzen. Übergreifende Suchsysteme fehlen bislang. Für die Mitarbeiter ist es somit fast unmöglich, einen genauen Überblick über alle vorhandenen Daten zu einem bestimmten Thema bekommen. Und bei der Bearbeitung von Projekten entstehen durch die aufwändige Suche nach relevanten Fakten immense zusätzliche Kosten. Fraunhofer-Wissenschaftler haben eine Lösung für dieses Problem entwickelt, die mittlerweile Marktreife erreicht hat: ConWeaver. ConWeaver erlaubt eine effiziente, systemübergreifende, semantische Suche und erleichtert so das Management von Unternehmenswissen erheblich.

Mitarbeiter verschwenden oft wertvolle Arbeitszeit mit dem Durchforsten von Suchergebnissen, Projekte geraten ins Stocken, weil wichtige Ansprechpartner nicht aus den Dokumenten hervorgehen und Expertenwissen verstaubt ungenutzt in Dateien, die schlicht und einfach nicht gefunden wurden. Die unstrukturierte Suche nach Informationen kostet nicht nur Zeit, sie verursacht dem Unternehmen auch unnötige Kosten. Die Software ConWeaver setzt dem ein Ende. Eine einzige Eingabe genügt und die Software durchsucht alle verschiedenen Datenquellen eines Unternehmens. Dabei bezieht ConWeaver nicht nur den vom Nutzer eingegebenen Begriff in die Suche ein, sondern auch dessen Übersetzung in andere Sprachen sowie thematische Zusammenhänge. Zudem erzeugt die Software aus den Unternehmensdaten automatisch ein semantisches Wissensnetz. Die darin enthaltenen Datenverknüpfungen ermöglichen es, nach der Bedeutung eines Wortes zu suchen. So erkennt ConWeaver beispielsweise selbstständig, dass das Wort „Kunde“ in der Vertriebsdatenbank gleichbedeutend ist mit dem Wort „customer“ im E-Mail-Archiv und „Auftraggeber“ in der Projektdokumentation. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Suchmaschinen erzeugt ConWeaver einen Zusammenhang zwischen den unterschiedlichsten Datenformaten. Dadurch kann die Software sowohl unstrukturierte als auch strukturierte Informationsquellen effizient absuchen“, erläutert Dr. Thomas Kamps, Leiter des ConWeaver-Teams am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt.

Durch die Kombination verschiedener Module, so genannter Workflows, können die Fraunhofer-Forscher ConWeaver gezielt an die Bedürfnisse des Unternehmens anpassen. Dies möchte sich in Zukunft auch der Gesundheitskonzern Fresenius Medical Care zu Nutze machen. Das weltweit führende Unternehmen für Dienstleistungen und Produkte für Menschen mit chronischem Nierenversagen wird ConWeaver einsetzen, um eine semantische Suche im Bereich internationales Controlling umzusetzen.

Beim Science meets Business Workshop „Unternehmenssuche 2.0 – Strukturiert und schnell durch die Informationsflut“ am 22. Mai 2007 im Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD hat sich Kamil Isik, Senior Manager Portals & Collaboration bei Fresenius Medical Care, noch einmal einen Überblick über aktuelle Systeme zur Informationsstrukturierung und –suche verschafft. „Die Veranstaltung gab einen interessanten Überblick über unterschiedlichste Möglichkeiten zur Wissensstrukturierung und Informationssuche in Unternehmen. Mit ConWeaver glauben wir nach langer Suche endlich das System gefunden zu haben, das unsere hohen Anforderungen wirklich erfüllen kann. Besonders wichtig ist es, dass individuelle Bedürfnisse unseres Unternehmens berücksichtigt werden, ohne die Menschen, die diese Daten produzieren, „umerziehen“ zu müssen. Dies wird uns nicht gelingen können“, so Kamil Isik.
„Im internationalen Controlling fallen Daten in den unterschiedlichsten Formaten an. Die Suche nach den richtigen Informationen ist somit außergewöhnlich aufwändig und unwirtschaftlich. Die Daten intelligent miteinander zu verbinden, gleichzeitig in den verschiedenen Quellen suchen zu können und das auch noch in verschiedenen Sprachen abzurufen wird uns die Arbeit erheblich erleichtern.“

Weitere Informationen zu ConWeaver erhalten Sie im Internet unter www.conweaver.de.

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Dr. Thomas Kamps
Fraunhoferstraße 5
64283 Darmstadt

Telefon: 06151/155-651
E-Mail: thomas.kamps@igd.fraunhofer.de

Pressekontakt:
Julia Mayer
Telefon: 0 61 51/1 55-433
E-Mail: julia.mayer@igd.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD betreibt angewandte Forschung im Bereich der graphischen Datenverarbeitung. Zu den Kernkompetenzen des Instituts gehören unter anderem Visualisierung und Simulation, Animation, Modellierung, Virtuelle und Erweiterte Realität, Sicherheitstechnologien sowie Ubiquitous Computing. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf drei Schwerpunkte: Den Erhalt von Semantik über den gesamten Modellierungsprozess hinweg, die Wechselwirkung von Graphik und Vision sowie die Bearbeitung bibliothekarischer Fragestellungen im Kontext dreidimensionaler Modelle. Das Anwendungsspektrum der innovativen Konzepte, Modelle und Praxislösungen reicht von Virtueller Produktentwicklung über Medizin und Verkehr bis zu Multimedialem Lernen und Training. Im Auftrag von Kunden entstehen Prototypen und Komplett-Systeme, die optimal auf deren spezifische Anforderungen abgestimmt sind. So entwickeln die dreizehn Abteilungen in Darmstadt, Rostock und Singapur neue Technologien, erstellen Studien und realisieren Anwendungen und Systeme (Hard- und Software), die sich durch hohe Benutzerakzeptanz, gute Bedienbarkeit und ergonomische Gestaltung auszeichnen. Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Fraunhofer IGD haben direkten Bezug zu aktuellen Problemstellungen in Industrie und Wirtschaft. Zahlreiche Ausgründungen gewährleisten, dass Prototypen schnell in marktfähige Produkte umgesetzt werden.
Das Fraunhofer IGD kooperiert eng mit der Technischen Universität Darmstadt, der Technischen Universität Graz und der Universität Rostock. Das Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur, gegründet 1998, sichert die Präsenz auf den Zukunftsmärkten Asiens. Das Fraunhofer IGD beschäftigt in Darmstadt und Rostock rund 140 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterstützt durch etwa 140 wissenschaftliche Hilfskräfte. Der Etat betrug 2006 über 14 Millionen Eur

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